In den vergangenen Wochen war verkehrplus auf mehreren Fachveranstaltungen in ganz Österreich vertreten und brachte dabei Expertise zu aktiver, nachhaltiger und zukunftsfähiger Mobilität ein. Ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit der Bahn – in unterschiedlichsten Formaten wurde diskutiert, wie Mobilität für alle Generationen sicher, attraktiv und umweltfreundlich gestaltet werden kann.
„Österreich zu Fuß“ – 1. Österreichischer Fußverkehrsgipfel in Graz
Unter dem Motto „Willst du mit mir gehen?“ fand am 23. und 24. September in Graz der 1. Österreichische Fußverkehrsgipfel statt – eine Initiative des BMIMI zur Bewusstseinsbildung für das Zufußgehen. Im Rahmen der vielfältigen Fachkonferenz zeigten Referent:innen, wie das Gehen als attraktive, sichere und gesundheitsfördernde Form der Mobilität gefördert werden kann.
verkehrplus war durch Markus vertreten, der in seinem Beitrag die volkswirtschaftlichen Folgewirkungen unterschiedlicher Verkehrsmittel beleuchtete und aufzeigte, wie aktiver Verkehr durch geringen Flächenverbrauch und hohen Gesundheitsnutzen überzeugt. Sein Appell: Die Vorteile aktiver Mobilität sollten überall dort genutzt werden, wo sie sinnvoll umsetzbar sind.
Leben.Raum.Straße – St. Pölten
Im Rahmen des Forschungsprojekts „ZuZugLeben“ wurde am 17. September in St. Pölten das Quartier rund um die Eisenbahnerhöfe temporär zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs über die Zukunft der Stadtentwicklung.
Jakob von verkehrplus gab dabei einen Überblick über den Stellenwert aktiver Mobilität und zeigte, wie aus monomodalen Autostraßen lebendige, multimodale Mobilitätsräume entstehen können. In einem anschließenden Workshop wurden gemeinsam Ideen für eine zukunftsfähige Straßenraumgestaltung entwickelt.
Memorandum zum Erhalt und zur Attraktivierung der Thermenbahn
Auch beim Thema Bahnverkehr war verkehrplus aktiv: Im Rahmen einer Veranstaltung in Fürstenfeld am 17. September 2025 stand die Zukunft der Thermenbahn im Mittelpunkt. Aufgrund des hohen Investitionsbedarfs bei vermeintlich niedriger Fahrgastnachfrage stehen die Weichen zur Zukunft der Thermenbahn auf „Unklar“. Vertreter:innen der Region sehen gar das Damoklesschwert einer möglichen Einstellung der Bahn schweben. Die Eisenbahnstrecke, die Hartberg mit Fehring bzw. die steirische Ostbahn mit der Aspangbahn bis nach Wiener Neustadt verbindet verkehrt derzeit dieselbetrieben rund alle 2 Stunden in beide Richtungen. Sie transportiert dabei im Durchschnitt ungefähr so viele Fahrgäste wie die S-Bahn zwischen Mürzzuschlag und Bruck.
Ein Schulterschluss politischer Akteur:innen sowie der Sozialpartnerschaft soll dafür sorgen, dass gemeinsam für den Erhalt und der Attraktivierung der Bahn eingestanden wird. verkehrplus, beauftragt von der AK und WKO Steiermark, sorgten für die fachliche Einbettung der Veranstaltung. Mythen, wonach die Bahn „niemand benutzt“, die Bahn „niemanden etwas bringt“ und außerdem „zeitlich mit dem Auto nicht mithalten kann und sowieso viel zu teuer ist“ wurden mithilfe von Fakten ausgeräumt.
Abgerundet wurde die rege Diskussion mit der Erkenntnis, dass es sich bei Eisenbahnnetzen und seinen Nutzer:innen ähnlich wie mit den Netzen eines Fischers verhält: Sobald das Netz löchrig wird, wird es immer schwieriger werden, etwas zu fangen. Durch die Einstellung eines Streckenabschnittes in einem Eisenbahnnetz würden Fahrgäste, wie aus dem Netz gefallene, gestrandete Fische, vor verwaisten Bahnhöfen zurückbleiben. Dabei verkehrt gerade die Thermenbahn dort, wo die „dicksten Fische“ schwimmen: Das Thermenland gehört nämlich heute bereits zur zweitstärksten Tourismusregion der Steiermark. Daraus ergeben sich hohe Potenziale für effiziente, saubere und intelligent-verknüpfte Tourismusmobilität!
Forum Mobilität Weiz – Mobilität für alle
Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche fand am 18. September das Forum Mobilität in Weiz statt. Unter dem Titel „Mobilität für alle“ diskutierten Fachleute, wie selbstbestimmte Mobilität in Regionalstädten gefördert werden kann.
verkehrplus war durch Irene und Markus vertreten und präsentierte Erkenntnisse aus Projekten zur Mobilität im Schulumfeld. Besonders die Ergebnisse zu den Wegen von Schüler:innen sorgten für Aufmerksamkeit: Viele Kinder trauen sich den Schulweg zu Fuß zu, dürfen ihn jedoch oft nicht eigenständig zurücklegen. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch Beiträge zur Barrierefreiheit im Busverkehr sowie eine Podiumsdiskussion mit allen Vortragenden.
Fazit
Ob zu Fuß, mit dem Rad oder auf der Schiene – bei unterschiedlichen Veranstaltungen brachten wir Fachwissen in den öffentlichen Diskurs ein, um komplexe Mobilitätsthemen greifbar zu machen. Unter dem Motto Expert2Public steht dabei der Austausch zwischen Forschung, Planung und Gesellschaft im Mittelpunkt: verkehrplus trägt dazu bei, dass Expertise nicht im Fachkreis bleibt, sondern dort ankommt, wo Mobilität gestaltet und erlebt wird – im täglichen Miteinander.











