Erste „Grüne Meile“ in Graz

2021 startete verkehrplus im Auftrag der Stadt Graz mit dem Planungsprozess zur neuen Begegnungszone in der Zinzendorfgasse. Nach intensiven Planungsworkshops zusammen mit dem Referat Gestaltung öffentlicher Raum des Stadtplanungsamtes sowie der Abteilung für Verkehrsplanung und einem umfangreichen Bürgerbeteiligungsprozess, der seit März 2022 gemeinsam mit dem Stadtlabor begleitet wurde, konnte die Begegnungszone am 7. Juli 2023 durch Vizebürgermeisterin Judith Schwentner feierlich eröffnet werden. verkehrplus übernahm neben der Planung zur Gestaltung auch die Betreuung der Genehmigungsverfahren (ASVK; Straßenbehörde) und ebenso die Betreuung der Umsetzung selbst. Parallel dazu unterstützte verkehrplus die Abteilung für Verkehrsplanung bei der Umsetzung des Bewohnerparkens im Universitätsviertel.

Mehr Grün und Aufenthaltsqualität

Die jetzt umgesetzte Gestaltung der ersten „grünen Meile“ in Graz ist Phase eins eines mehrteiligen Umsetzungsprozesses. Dabei wurde für die Möblierung das Parkletdesign von Studio WG3 herangezogen, welches im Zuge eines Wettbewerbs der City of Design zum Designmonat 2021 entstanden ist. Dieses kann auf Grund seiner modularen Bauweise auch kleinteilig vervielfältigt und aufgestellt werden. Die vorhanden Parklets bleiben bestehen. Sie sind in der Stadt bekannt und werden bereits mit der Zinzendorfgasse in Verbindung gebracht. Die Möbel werden zusammen mit in Pflanztrögen gesetzter Begrünung, wie Bäumen und Gräsern, in aufgemalten Kreisflächen – die wir Begegnungslinsen nennen – aufgestellt und bieten konsumfreie Zonen des Aufenthalts die über die Gasse verteilt zum Verweilen einladen. Die in Ginstergelb ausgeführten Begegnungslinsen sind so angeordnet, dass sie den Kfz-Verkehr in einer leichten Schlangenbewegung durch die grüne Meile lenken. Das sorgt für erhöhte Aufmerksamkeit und eine Reduktion der Fahrgeschwindigkeiten. Ein ähnliches Gestaltungskonzept hat sich in der Mariahilferstraße südlich des Lendplatzes bereits bewährt und hat Wiedererkennungswert.

Diese minimalinvasiven Gestaltungselemente, erlauben eine „Testphase“. In den nächsten eineinhalb Jahren werden verschiedene Erhebungen zu Verkehrsdaten und Nutzer/innenverhalten in der Begegnungszone und der Umgebung durchgeführt. Auch die Auswirkungen der Bepflanzung in Bezug auf Temperaturentwicklung und Wassermanagement werden erhoben und analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend ausgewertet und fließen in den weiteren Prozess mit ein. So kann noch auf Details wie beispielsweise endgültige Baumstandorte reagiert werden bevor in Phase zwei ein Vollausbau umgesetzt wird.

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