Grundlagenstudie zur Aktualisierung der Fahrradverordnung

Die im Jahr 2024 erstellte Grundlagenstudie zur Aktualisierung der österreichischen Fahrradverordnung (FVO) wurde kürzlich vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) veröffentlicht.

Die Welt drehte sich, seit der letzten Novelle der FVO vor 12 Jahren weiter, insbesondere in der Fahrradindustrie. E-Bikes werden häufiger: Mittlerweile ist jedes zweite neu-verkaufte Fahrrad ein E-Bike. Fahrräder werden zudem vielfältiger und „spezieller“. Transportfahrräder gibt es von groß bis faltbar und Falträder von Singlespeed bis elektrisch unterstützt. Kindersitze können vor dem Lenker, auf dem Oberrohr oder am Gepäckträger montiert werden. Auflaufgebremste Anhänger unterstützen Logistik-Unternehmen im dicht besiedelten Umfeld auf kurzen Strecken. Förderungen von Transportfahrrädern oder Falträdern (z.B. in Kombination mit dem Klimaticket) sowie das beliebte Jobrad-Modell von klimaaktiv mobil erhöhen den Absatz im Fahrradmarkt zusätzlich.

In der Grundlagenstudie werden auf rund 150 Seiten aktuelle Fragestellungen rund um neue Fahrrad- und Fahrradanhängertypen, wie Kindertransport oder maximale Ladegewichte, aufgeworfen und systematisch beantwortet. Methodisch stützt sich die Studie dabei auf drei Säulen:

  1. Recherche und Abgleich europäischer Produktnormung mit den Herstellerangaben
  2. Abgleich der Rechtslage zu diesen Fragestellungen in anderen EU-Ländern
  3. Tests – Fahrten mit Testfahrzeugen und -personen

Die Grundlagenstudie gibt fachliche Empfehlungen zur Novellierung der Fahrradverordnung, welche die Neuerungen und den technischen Fortschritt im Fahrradsektor berücksichtigt. Die Vergrößerung des Einsatzbereiches von Fahrrädern und Fahrradanhängern erhöht die Nutzungsmöglichkeit und kann so auch das Verlagerungspotenzial von Fahrten mit dem Kfz erhöhen und so einen Beitrag zur Verkehrswende leisten. Die Prüfung der FVO auf Anpassungen hinsichtlich Neuerungen im Fahrzeugsektor ist im aktuellen Regierungsprogramm (Seite 169) enthalten.

verkehrplus wurde in diesem Projekt durch Expert:innen der Radvokat:innen – Büro zur Mobilitätswende und den Heavy Pedals GmbH unterstützt.

Beitrag zur FVO durch Radkompetenz Österreich