„Wir sind die erste Generation, die die Auswirkungen des Klimawandels spürt und die letzte, die etwas dagegen tun kann!“
Marcus Wadsak – Leiter der ORF Wetterredaktion und Klimaexperte – skizzierte zu Beginn des österreichischen Radgipfels die Problemlage dramatisch. Die heißesten 8 Jahre auf diesem Planeten, waren die letzten 8 Jahre. Das ist kein Zufall. Die von uns konstruierten Spielregeln unseres Zusammenlebens müssen von uns umkonstruiert – transformiert – werden. Schaffen wir das nicht, werden Flutopfer, Hungerflüchtlinge, brennende Wälder und zerstörte Häuser zur Regel und schlimmer noch: unberechenbare Verstärkungsmechanismen treten ein.
Über 100 Vortragende präsentierten an zwei Tagen im Wiener Rathaus Lösungen. Das Fahrrad muss zur Selbstverständlichkeit werden. Darüber ist man sich einig. Das vielseitige Programm reichte von Vorzeigeprojekten aus Infrastruktur, Bewusstseinsbildung, Digitalisierung, Verknüpfung und Parken und adressierte dabei Zielgruppen vom Kind bis hin zu Berufspendler:innen und Tourist:innen.
Auch verkehrplus, vertreten durch Markus und Jürgen wurden als Speaker geladen und präsentierten wieder in gewohnt humoristischer Manier. Im Vortrag „Probiers mal mit,…“ wurde mit ungeprüften und undifferenzierten Totschlagargumenten (zB: „Ohne Autos stirbt die Wirtschaft!“) „aufgeräumt“. Pkw-Stellplätze und Konsum im stationären Einzelhandel in Ortskernen korrelieren nicht linear. Anders gesagt: Anstelle von Autoparkplätzen braucht die Wirtschaft vermehrt „bunte“ Plätze. Und Linsen! So gezeigt an zwei Beispielen. Zudem wurde die Methode der experimentellen Raumtransformation als Brücke für Entscheidungsträger:innen und Planer:innen als schmackhafte Erweiterung zu konventionellen Planungsmethoden erläutert.
Reflektieren wir gemeinsam zwei Tage österreichischer Radgipfel:
Aus
- der Keynote vom Vizebürgermeister aus Ghent Filip Watteeuw, der nach nur 2 Jahren Vorbereitung einen neuen Zirkulationsplan über die gesamte Stadt gestülpt und damit die Mobilitätswende eingeleitet hat, und
- den Beiträgen von Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt über die Bedeutung des Radverkehrs und
- Marcus Wadsak’s mahnenden Worten zu Beginn
bleibt zusammenfassend:
- Wir müssen beim Radverkehr mutiger werden!
- Wir müssen beim Radverkehr mehr machen!
- Wir müssen beim Radverkehr schneller werden!