Mobilitätsverträge, Multimobilität, Klimaticket, Multiorganversagen der Autobranche, Lastenradboom, Fahrradstraße etc.– eine Vielzahl von Informationen zur Mobilität prasselt täglich auf uns ein. Wenn wir Techniker:innen eine Aufgabe im Themenfeld Mobilität haben, dann die Welt von morgen strukturiert vorzubereiten und so ein zielorientiertes Handeln zu ermöglichen. Das Ziel bei der Quartiersentwicklung ist klar: Wo Menschen wohnen und arbeiten, ihre Freizeit verbringen etc. entsteht Mobilität. Diese gilt es klimafit zu organisieren und die Verantwortung dazu, zwischen den Akteur:innen in den Quartieren – nämlich den Gemeinden, den Bautragenden und den künftigen Nutzer:innen – gut aufzuteilen.
In der Mobilitätsplanung den Zufall Regie führen zu lassen ist keine Option und vor allem bei Quartieren gilt es zu erkennen, dass die geschaffenen Strukturen 30 bis 50 Jahre wirken werden. Auch wenn viele Aktivitäten gesetzeskonform sind, basieren sie auf uralten Planungsansätzen. Viele Gemeinden erlassen Stellplatzverordnungen und fordern heute noch 2 und manchmal mehr Kfz-Stellplätze pro Wohnung. Damit wird jeglicher Keim zur Mobilitätswende im Ansatz erstickt. Dabei haben die Bürgermeister:innen das Zepter zur Mobilitätswende in der Hand.
Es wäre höchst an der Zeit, dass ein multimodal variabler Stellplatzschlüssel zur Anwendung kommt, d.h. für alle Verkehrsmittel werden Vorgaben verordnet. Als Orientierungswert kann angenommen werden, drei- bis viermal so viel Radabstellplätze wie Kfz-Stellplätze. Für die aktiven Planer:innen und Behörden gilt in Bewegung zu bleiben, vor allem bei den Standards, den Mobilitätsangeboten und beim Tun.
Impressionen von der Veranstaltung:
Weitere Infos zur Veranstaltung vom ZT-Forum
Booklet: „Quartiersentwicklung im urbanen und ländlichen Raum“